Immer wieder ist die Struktur das raumbildende Thema.
Mein Zeichnungsstil besteht aus vielen Linien und oft sind auf meinen Bildträgern schon Strukturen vorhanden, die in die Arbeit eingebunden werden.
Feinste Zeichnungen erarbeite ich meistens auf Papieren mit rauen Oberflächen, auf groben Strukturen von Stirnhölzern, auf blossen Leinwandstrukturen, auf grobkörnig grundierten Oberflächen oder auch auf teils dick aufgetragenen Farbmassen.
Diese werden rissig, schrundig, blättrig und sind ein willkommenes zusätzliches Gestaltungselement, das den Arbeitsprozess auf überraschend neue Wege leiten kann.

Meine Ausdrucksformen sind inspiriert von den Formen der Natur und des menschlichen Körpers.
Für zeichnerische- und malerische Umsetzungen meiner Gedanken, Befindlichkeiten, Erinnerungen, fliesst in meinen Bildern oft das Thema Wasser in seinen verschiedensten Erscheinungsformen als Gestaltungselement ein.
Ein mehr-monatiger Aufenthalt in Venedig hat mich geprägt. Für mich ein Ort des Nachdenkens und Auftankens, ein Sinnieren über mich, die Menschen um mich herum, über die Welt mit all ihren Ambivalenzen. Am liebsten mag ich die Melancholie und die Schwerelosigkeit, solche Befindlichkeiten machen mich kreativ.

Das immer wieder auftauchende Thema, «Reflexion», erreicht in der konsequent abstrakten Arbeit, der Liniengeschichten, einen bisherigen Höhepunkt. Während der Arbeit im Atelier ist meine Aufmerksamkeit voll und ganz bei jeder einzelnen Strichführung. Durch die meist holprige Grundierung verselbständigen sich die Linienwege, das Ergebnis ist so immer eine Überraschung, Formen kristallisieren sich heraus. Wenn sich das Bild bei jedem neuen Hinsehen verändert, ist das für mich ein Zeichen, dass es noch offen genug ist und bereit für den Dialog mit den Betrachter*innen.

Ich möchte durch meine Bilder mit den Betrachter*innen ins Gespräch kommen, mit ihnen ein Stück Welterfahrung teilen.